Donnerstag, 28. August 2014

Eishockey und andere Sportarten

In den letzten Tagen besuchten wir einige beliebte Wintersportstätten in Jyväskylä. Das Highlight dabei stellte das Eishockeyspiel zwischen JYP und Red Bull Salzburg letzten Freitag dar. Das Spiel fand in der Synergia areena, Jyväskylä's Eishalle statt, welche Platz für etwa 4.600 Zuschauer bietet. Der Großteil davon sind, im Unterschied zur Keine Sorgen Eishalle in Linz, Sitzplätze. Schon beim Eintreten in das Gebäude, wird man mit der, von uns liebevoll 'Fress-Meile' genannten, Restaurant-Straße, konfrontiert. Es werden Hot Dogs, Popcorn, Kaffee und andere kleine Snacks angeboten.

Die Arena selbst beeindruckt besonders durch ihre steilen Tribünen auf jeder Seite und durch den Bildschirm-Würfel in der Mitte. Schon beim Einzug der Mannschaften, waren wir wieder über die Fairness der Finnen erstaunt, denn sogar der Fan-Sektor applaudierte für Salzburg!
Das Spiel selbst war anfangs ziemlich zäh, da JYP stark dominierte. Jedoch änderte sich das, ab dem zweiten Drittel, in dem schließlich auch Salzburg punkten konnte! (Wir fühlten uns dann aber doch ziemlich einsam beim Jubeln für die Bullen!) Im letzten Drittel wurde es nochmal ziemlich spannend und Salzburg verkürzte auf den Endstand von 3:2.

Am Sonntag besuchten wir die nächste Sportstätte und zwar das Skigebiet Laajavuori. Dort befinden sich nicht nur normale Skipisten, sondern auch eine FIS Freestyle Strecke und eine Ski-Sprungschanze, die nach Jyväskylä's besten Ski-Springer Matti Nykänen, benannt ist. Die Wanderung auf den 'Berg' machten wir gemeinsam mit unseren Tutorinnen Nelli und Malla und einem deutschen Austauschstudenten. Zu Beginn spazierten wir zur Schanze und kletterten die wackeligen Holzstiegen bis zum Absprung hinauf. Gleich nebenan verlaufen die Pisten des Skigebiets. Insgesamt gibt es zwei Schlepplifte, die auch im Sommer als Transport von Fahrrädern genutzt werden. Vom 'Gipfel' aus hat man einen schönen Ausblick über Jyväskylä und über die umliegenden Wälder. Der Weg hinunter führte uns über einen Naturpfad durch den Wald und wir konnten viele Beeren und Schwammerl entdecken!

Auch wenn das Skigebiet sehr überschaubar ist, freuen wir uns schon auf den Winter, wenn wir den Laajavuori hinunterwedeln können!









Laajavuori Skipiste

Jyväskylä Matti Nykänen Schanze


Wackeliger Aufgang



Stiege unter der Schanze




Malla und Nelli

Ski-Piste in den Wald

Malla, Nelli, Rene und Geri

Naturpfad





Donnerstag, 21. August 2014

Oulu und das südliche Lappland

Wir wollten unsere freie Zeit im August noch etwas nützen und beschlossen für ein paar Tage nordwärts zu fahren. Erster Halt dabei war Oulu, die Hauptstadt des nördlichen Skandinaviens, wie sie auch genannt wird! 350 km oder 4 Fahrtstunden durch die finnische Taiga, trennen Jyväskylä von Oulu. Die Straßen sind sehr gut ausgebaut und laufen beinahe schnurgerade nach Norden. Die Landschaft ist weiterhin geprägt von Birken- und Föhrenwäldern.

In Oulu haben wir uns ein Mökki auf einem Campingplatz am Strand gemietet. Die Einrichtung war sehr einfach gehalten und, so wie viele Sommerhäuschen am Land immer noch ausgestattet sind, ohne Wasserleitung. Wir hatten WC und Dusche in einem Service-Haus nicht weit von uns. Echte Mökkis bestehen oftmals aus mehreren Häuschen, die eben Schlafraum, WC und Sauna eigens beherbergen.

Unser erster Spaziergang in Oulu führte uns gleich an den Sandstrand. Leider war das Wetter sehr regnerisch, weshalb nur ein kurzer Ausflug dahin möglich war. Jedoch konnten wir sogar die Zehen ins Wasser stecken! Ein kleiner Leuchtturm bietet auch einen Überblick über die vorgelagerten Inseln.

Oulu selbst ist eine wirklich schöne und lebendige Stadt. Es gibt noch viele alte, farbige Holzhäuser und die Promenade mit vielen Brücken zu verschiedenen Inseln sehen für Sommerabende sehr verlockend aus. Auch die vielen schwedischen Beschilderungen erinnern, dass die Grenze zu Schweden doch nur 130 km entfernt ist! Leider begann sofort nach Ankunft im Zentrum Starkregen einzusetzen, weshalb wir nur kurz die "Hauptsehenswürdigkeit", den Toripolliisi besuchten und dann in das große Einkaufszentrum Stockmann flüchteten.

Am nächsten Tag fuhren wir weiter nord-östlich Richtung Syöte Nationalpark. Kurz nach der Stadtausfahrt von Oulu, kam schon das erste Schild, das uns vor freilaufenden Rentieren in Lappland warnte. Auch die Landschaft änderte sich zunehmend, die Wälder wurden etwas karger und sumpfiger. Die Waldböden beheimateten kaum mehr Sträucher, aber waren immer mehr von Moos und Beeren bedeckt.

Die Gegend um Syöte ist kaum besiedelt und macht erst verständlich, dass in Lappland kaum 1 Mensch pro km² wohnt. Deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass Rentiere ziemlich gemächlich die Straßen überquerten. Rentiere selbst sind besonders niedliche Tiere! Ihr Fell und Geweih ist sehr flauschig und mit den langen Beinen sehen sie manchmal etwas unbeholfen aus.
Unser Hotel lag am Gipfel des Iso-Syöte, von wo im Winter auch etliche Ski-Pisten ins Tal führen. Der Iso-Syöte (Großer Syöte) hat eine Höhe von beachtlichen 432 m über dem Meeresspiegel!!
Die Aussicht von unserem Zimmer war dennoch recht beeindruckend, weil man sehr weit über das flache Waldland sieht!

Wir nutzten auch gleich die Chance und spazierten auf einem Wanderweg durch den Wald. Wir konnten unseren Augen fast nicht trauen, wie sehr der Boden bedeckt von Heidelbeeren, Krähenbeeren und Preiselbeeren war! Es war beinahe schwierig, nicht auf die leckeren Früchte zu treten! Auch entdeckten wir einige Steinpilze und waren schon sehr verlockt sie zu pflücken!
Als wir den Heimweg antraten, begegneten wir noch einer Rentier-Herde (inklusive Jungtier)!

Im Hotel genossen wir noch ein besonders leckeres Abendessen! Ziegenkäse auf Rentierfilet! Noch selten hab ich so einen leckeren Ziegenkäse gegessen und auch das Rentierfleisch war erneut ein purer Genuss! Dazu gönnten wir uns zur Abwechslung Cider und Bier (0.5l jeweils um ~7€). Der beste finnische Cider ist eindeutig Crowmoor!

Der letzte Tag führte uns noch etwas weiter nördlich in die lappländische Stadt Ranua, die nicht nur jährlich den größten Moltebeerenmarkt veranstaltet, sondern auch einen arktischen Wildpark. Der Rundweg führt durch einen typischen Taiga-Wald und bietet die Möglichkeit viele heimischen Wildtiere zu beobachten. Dazu gehören nicht nur Rentier und Elch, sondern auch Braunbär, Vielfraß, Polarfuchs, Luchs, etc. Besonders der junge Braunbär hat es uns sehr angetan!

Später machten wir uns auf zur 6-stündigen Rückreise nach Jyväskylä! Es ist zwar eine lange Fahrt, aber es war es auf jeden Fall wert!

(Unter den Fotos sind auch 2 Videos - eines über die finnische Landschaft beim Autofahren und eines von dem kleinen Braunbären)


Mökki im Birkenwald

Mökki von innen

Kauppatori in Oulu

Toripolliisi in Oulu


Salmiakki Eis





Krähenbeere





Moi Rudolf!

Aussicht vom Gipfel




Iso Syöte Wanderwege

Ziegenkäse und Rentierfilet

Hotel Iso Syöte

Lapplands Grenze



Weg durch Ranua Zoo

Papa Karhu am Baum

Baby Karhu

Vielfraß