Dienstag, 30. September 2014

Karelien (Ostfinnland)

Am Wochenende wagten wir uns in die östlichste Provinz der EU. Ja, tatsächlich liegt Karelien etwa am selben Längengrad wie Istanbul. Dementsprechend war auch die russische Grenze schon beinahe in Sichtweite!

Die meisten Finnen fahren nie nach Karelien oder generell Ostfinnland, denn es gibt dort kaum etwas außer Wald. Aber genau das machte für uns den Reiz aus. Bis zum Winterkrieg (1939-1940) war die Region Karelien um einiges größer, jedoch mussten dann weite Teile des Landes an Russland abgegeben werden und die dort ansässigen Finnen wurden nach Westfinnland umgesiedelt. Das heutige Karelien ist wild. Man merkt es bereits bei der Autofahrt, da die angrenzenden Wälder dicht und ungestüm sind.

Wir waren zu sechst, vollgepackt in unserem Auto unterwegs. Der Weg war lang (300 km) und führte geradlinig durch die Birkenwälder. Bei der Fahrt durch Karelien begegneten wir Schnee, Geisterstädten und vielen orthodoxen Kirchen.

Als wir in unserer 'Hütte' mitten im Wald ankamen, konnten wir es fast nicht glauben wie wunderschön und luxuriös diese war! Seeblick, Grillplatz, Kamin, Sauna, alles und noch viel mehr war dabei!
Nach einer kurzen Rast spazierten wir zum nahen Pielinen See, wo wir auch gratis Boote ausleihen konnten! Danach machten wir ein Feuer an unserer Grillstelle und genoßen - typisch finnisch - eine Grillimakkara (Grillwurst), Olut (Bier) und Leipäjuusto (Brotkäse).
Den Abend ließen wir dann mit einem Saunagang ausklingen.

Der nächste Tag begann sonniger und startete mit einer kleiner Wanderung durch den Nationalpark. Ukko-Koli heißt die höchste Erhebung (347 m ü.M.) und bietet einen unglaublichen und atemberaubenden Blick über den Pielinen See und die ewigen Wälder.
Dieser Ausblick zählt auch zu den nationalen Landschaften Finnlands und wurde schon immer gerne in Gedichten und Liedern beschrieben.

Am Nachmittag nutzten Geri und Lukas die Chance und fuhren mit einem der Ruderboote auf den See um zu Angeln. Das spektakulärste dabei blieb jedoch das Schieben des Bootes in das Wasser (inklusiver feuchtfröhlicher Erlebnisse).

Am Abend wurde wieder gegrillt und geschwitzt. Und Finlandia Vodka verkostet.

Der nächste und somit letzte Tag begann mit einer großen Putzaktion in unserer Hütte, da wir selbst staubsaugen, aufwischen, usw. mussten.
Dafür hatten wir herrliches Wetter bei der Heimfahrt! Wir stoppten in Joensuu - der Hauptstadt Nord-Kareliens. Dort trafen wir auf einen einsamen Wolf und eine herrliche Promenade.
Bei der Heimreise bildete das einzige orthodoxe Kloster Finnlands - Uusi Valamo, den zweiten Stopp. Es befindet sich sehr abgeschieden an einem See - wo man einer unglaublichen Stille begegnet! Die Kirche ist klein aber sehr schön, besonders die Ikonen, die im 19 Jhdt. in St. Petersburg gefertigt wurden, beeindruckten uns.
Die Mönche führen auch eine Weinstube, den Wein machen sie selbst, zwar nicht aus Weintrauben, aber aus verschiedensten Beeren.

Die Heimfahrt führte uns durch die, in der Sonne glänzenden, goldenen Wälder Finnlands. Und uns wurde wieder mal bewusst, warum wir so gerne hier sind.

Roadtrip - ich, Iris (NL), Lukas (DE), Lucie (CZ), Birgitta (DE), Geri

Und es gab Schnee im September!

Unser Mökki!

Die Herren beim Bier vor dem Kamin


Grillzeit

Unsere Nachbarschaft


Koli Nationalpark - Pielinen See


Ich, Iris, Birgitta, Lukas, Lucie, Geri


Rakkaus = Liebe

Finnland aus einer anderen Perspektive







Geisterstadt Koli


Plantschen


Kein Fisch am Ende des Regenbogens






Leipäjuusto (Brotkäse) - das Beste!


Sauna!!


Universität von Joensuu


Kunstmuseum Joensuu

Birgitta präsentiert den Herbst


Ich und der einsame Wolf


Theater Joensuu





Orthodoxes Kloster - Uusi Valamo













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