Mittwoch, 26. November 2014

Winter in Lappland (Oulu, Levi, Rovaniemi)


Am 13. November gings für 4 Nächte in den eisigen Norden, nach Lappland. Dieser Tag war auch Tiina's Geburtstag, weshalb sie, und ihre Freundin Sarianna, uns auf der Strecke Jyväskylä - Oulu begleiteten. In Oulu angekommen, hatten wir noch eine kleine Geburtstagfeier bei Tiina's Eltern, mit leckerer Himbeer-Bananen-Torte und Kaffee.

Ein abendlicher Spaziergang durch Oulu, gab uns schon einmal einen Vorgeschmack auf die bevorstehende Kälte in Levi. Die -10°C bei hoher Luftfeuchtigkeit und Wind hinterließ brennende Oberschenkel und rote Wangen. Wir übernachteten in einem Hotel, dass völlig ohne Personal (bis auf Reinigung) auskommt. Man bekommt einen Zimmercode per Email geschickt und erhält alle nötigen Infos zum Aufenthalt von einem TV im Zimmer.

Am nächsten Tag gings endlich los nach Lappland! Die eisigen Temperaturen haben in der Landschaft große und beeindruckende Spuren hinterlassen. So etwa das gefrorene Meer in der Nähe von Kemi! Es ist schon etwas eigenartig auf einem Sandstrand zu sein, der belagert ist von 10cm dicken Eisschollen. Da es in den letzten Tagen zwar keinen Niederschlag, aber dennoch Minusgrade gab, war die Landschaft gefroren und nicht verschneit. So einen Anblick sieht man bei uns nur sehr selten, deswegen hatte es auch etwas ganz magisches!
Die Fahrt zwischen Oulu und Rovaniemi führte auf einer einsamen Straße durch Wälder und zwischen gefrorenen Flüssen. Nur selten war ein Haus zu sehen und es gab Streckenabschnitte, wo auf 50km kein weiteres Auto zu sehen war. Wäre ich Maler oder Schriftsteller, würde ich genau in diese Gegend ziehen um Inspiration zu finden.
Das beeindruckendste war vor allem die Stille. Als wir eine kleine Pause bei einem Fluss machten, war nichts zu hören, außer das Geräusch der Eisschollen die aneinander scharrten. Einfach unglaublich.

In Rovaniemi machten wir einen kurzen Halt um etwas zu Essen und bei einer Mazda Werkstatt vorbei zu schauen. Ein unvorhergesehener Ölwechsel war notwendig, weshalb wir für den kommenden Montag, an dem wir wieder in Rovaniemi waren, einen Termin vereinbarten.
Die Fahrt noch 150km nördlich war geprägt von leeren Straßen, Dunkelheit und Rentieren. Eines davon war schon so nahe, dass es beinahe Geri's Seitenfenster abschlecken konnte!
Als wir dann in unserem kleinen aber feinen Gästehaus in Kittilä waren, machten wir uns bereit für das erste Ski-Event in Levi! Die Eröffnung und Startnummernauslosung der Damen. Levi ist ein künstlich angelegter Skiort, die Häuser und Gassen erinnern stark an ein Tiroler Alpendorf. Aber es ist wirklich nett und mit den vielen Weihnachtsbeleuchtungen auch recht heimelig.

Die nächsten zwei Tag verbrachten wir großteils rund um die Piste Levi Black oder im Skiort Levi. Die Rennen waren absolut ein Erlebnis und wir hatten großen Spaß beim zusehen. Besonders, da nur sehr wenig Besucher (im Vergleich zu Österreich) vor Ort waren. Aber es war so schön mit anzusehen, wie sich die Bevölkerung von Kittilä und Levi auf dieses Event gefreut haben. Schon morgens tanzten die Parkeinsweiser förmlich, auch wenn eigentlich 90% des Parkplatzes frei waren.
Auch im ganzen Gelände war eine freudige Atmosphäre zu spüren, mit Weihnachtsmann, Rentieren und Räucherlachs. Faszinierend für uns Österreicher war es auch, so nahe an den ganzen Ski-stars zu sein. Immerhin konnten wir einige Autogramme für unsere Österreichflagge ergattern und wir trafen Nici Hosp beim spazieren, schauten gemeinsam mit Bernadette Schild das Rennen und Tanja Poutiainen begrüßte uns früh morgens mit einem fröhlichen "Moi!" als sie am Weg zur Gondel war.

Als das Weltcup-Spektakel zu Ende war, fuhren wir für eine Nacht nach Rovaniemi, wo wir ein kleines Reihenhaus mieteten. Es war sehr gemütlich eingerichtet und man fühlte sich, als würde man dort wohnen! Wir nutzten die Chance und schwitzten in der Sauna mit anschließender Abkühlung im Schnee in unserem Garten.
Was wäre ein Besuch in Rovaniemi ohne Santa Claus Village? Deshalb verbrachten wir eine Weile beim Weihnachtsmann. Leider war Santa Claus zu der Zeit noch in Levi, aber wir konnten dennoch ein paar Rentiere und einige Elfen besuchen. Besonders das Hauptpostamt des Weihnachtsmannes war schön zu erleben. Alle Briefe dieser Welt die an Santa Claus adressiert sind, werden automatisch nach Rovaniemi geschickt - egal ob eine korrekte Adresse verwendet wurde, oder ein Kind nur "Santa Claus" geschrieben hat. Im Postamt arbeiten die Elfen (mit Kostüm) daran, die Briefe aus der ganzen Welt nach Ländern zu sortieren.
Durch das Santa Claus Village verläuft auch der Napapiiri - der Polarkreis! Er wird durch einige steinerne Laternen repräsentiert.
Außerdem gibt es auch einen Wegweiser, der in alle Metropolen dieser Welt zeigt, wie New York, Rom, Paris, London, Tokio, Sydney und St. Johann in Tirol.

Nachdem wir am Montag noch kurz beim Ölwechsel in der Mazda Werkstatt waren, machten wir uns auf den Heimweg. Dieser führte uns durch eisige, einsame Straßen, die besonders in der allgegenwärtigen Dämmerung etwas ungut zu befahren waren. Trotzdem kamen wir gut in Oulu an, wo wir Tiina abholten und zurück nach Jyväskylä fuhren.

Ich, Tiina, Sarianna, Geri


Tiina's Geburtstagskuchen

Oulu

Oulu

Das gefrorene bottnische Meer

Sand und Schnee





Auf dieser Straße landen auch Flugzeuge
(laut Beschilderung, für Autos gibts dann Ausweichnischen)

Rovaniemi

wilde Rentiere

-17°C



Marcel Hirscher
Mario Matt
Bernadette Schild
Tina Maze

Ski Zombies

Santa Claus

Baby Lars (Henrik Kristoffersen's Rentier)





Gästehaus Golden Goose Kittilä

Gästehaus Golden Goose Kittilä

Unser Haus in Rovaniemi

Unser Haus in Rovaniemi

Unser Haus in Rovaniemi

Sauna + Schnee


Sauna + Schnee

Am Polarkreis

Santa Claus Village

Rudolph




Santa Claus Post Office





















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